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  • momentbilder 16:42 am 11.01.2013 Permalink | Antworten  

    2013 

    “Man muß sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will. Alles verschwindet.“

    (Paul Cézanne)

     
  • Florian Geierstanger 17:37 am 13.03.2013 Permalink | Antworten  

    Blick 

    Wildenhahn

     
  • Florian Geierstanger 18:57 am 12.03.2013 Permalink | Antworten  

    Sehen 

    Mieko Azuma arbeitet an einem neuen Dokumentarfilm, Arbeitstitel: „HIROSHIMA PEACE MEMORIAL MUSEUM“.

    Kuratoren bei der jährlichen Reiningung der Ausstellungsstücke.

    Kuratoren bei der jährlichen Reiningung der Ausstellungsstücke.

    Aus dem Exposé: „Als ich 2007 zum ersten Mal in Hiroshima war, war ich erschüttert, dass ich mir nicht vorstellen konnte, was damals wirklich passiert war. In der modernen Stadt Hiroshima sieht man kaum Spuren vom Atombombenabwurf.

    Anfang 2011 habe ich den Film AUGUST fertig gestellt und dann geschah das Unglück in Fukushima. Ich habe mich geschämt, denn ich musste feststellen, dass ich Hiroshima in der Tat doch noch nicht gesehen hatte.

    Ich muss noch einmal versuchen Hiroshima zu sehen!“ (Mieko Azuma)

     
  • Florian Geierstanger 11:37 am 22.02.2013 Permalink | Antworten  

    Blick-Biografien 

    blickbiografie1-400px
    Oberstdorf, 1990

    blickbiografie2-590pxOberstdorf, 2012

     

    (Florian)

     
  • momentbilder 18:58 am 11.01.2013 Permalink | Antworten  

    Unser Jetzt 

    “Man muß sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will. Alles verschwindet.“

    Der Satz gibt dem Jetzt einen besonderen Raum. Er ehrt es, er würdigt es, so wie man auch gerne als Mensch behandelt würde: als etwas Einzigartiges. – Dieses Jetzt ist ja immerhin unser Jetzt. Selbst wenn es nur  e i n e s  in einer Abfolge von vielen Jetzt ist, sind doch wir die Zeugen von  d i e s e m hier. Igendwie würdigen wir uns selbst, wenn wir sagen: Unser Jetzt ist wichtig! Es ist nicht nur eines, das austauschbar ist in einer Abfolge von anderen. Es ist ja verständlich, daß die Jahre, in denen wir leben, uns wichtiger als die Jahre vor uns und nach uns vorkommen, und wenn wir spüren, daß sie sich verändern, ist das ein Gefühl von Verlust. Ist das die Nostalgie?

    Ich glaube nicht, daß das Cézanne meint. Er spricht ja vom Sehen und nicht vom Festhalten… Festzuhalten oder zu berichten, was man gesehen hat, kommt wenn man will danach. „Alles verschwindet“… für wen? Für das sehende Auge? Wird alles immer weniger sichtbar? Virtueller? Wohin verschwindet es? Oder bin ich es, die irgendwann einfach nicht mehr richtig sehe, hinsehe? Oder werden mir die Dinge nach und nach verstellt?

    Woher kommt diese Erfahrung, daß man immer weniger zu sehen meint???

     
  • heldinquester 13:52 am 09.01.2013 Permalink | Antworten  

    Alles verschwindet 

    „Man muß sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will. Alles verschwindet.“

    Ich mag diesen Satz von Paul Cézanne. Bezogen auf das dokumentarische Arbeiten rechtfertigt er eine Themenwahl, die nicht auf Ereignisse und Veränderungsprozesse fixiert ist.
    Ich arbeite gerade an einem Projekt über die Grenze zwischen Nord- und Südkorea.
    Seit 60 Jahren hat sich dort kaum etwas verändert. Ich möchte den jetzigen Zustand festzuhalten für eine Zukunft, in der man ihn sich nicht mehr wird vorstellen können.
    Wenn man dort ist, hofft man komischerweise, daß nichts passiert.

    (Susanne)

    ImageBlick nach Nordkorea von der südkoreanischen Stadt Paju

     
    • johanna 17:40 am 11.01.2013 Permalink

      In Deinem Film wird ein Ort gezeigt, in dem künstlich ein Zustand aufrechterhalten wird, der sich unter anderen Bedingungen schon weiter entwickelt hätte? Doch ich frage mich, ob man einen Zustand wirklich konservieren kann, oder ob man ihn nicht eher „staut“. Es gibt zwei mögliche Vorstellungen von Zeit: eine, die sich in Etappen bewegt, und eine, die fließt und keinen Stillstand kennt. Alles ist gerade schon wieder dabei, sich zu verändern, und das Starre ist nur eine Illusion von außen. Irgendein chinesischer Spruch sagt, man wird jeden Augenblick älter und nicht nur einmal im Jahr, und auch eine Revolution ist am Ende nur das Resultat dessen, was sich vorher angebahnt hat; es sei falsch, die Veränderung auf die Revolution zu reduzieren.
      Doch vielleicht gibt es Veränderungenergien, die man einbremsen oder beschleunigen kann?

    • Susanne 00:11 am 12.01.2013 Permalink

      Liebe Johanna, das mit dem „Stau“ ist schön, weil es den immensen Druck miterzählt, den diese Grenze erzeugt (ich meine vor allem die Stimmung). Im Zusammenhang mit dem Begriff „kalter Krieg“ bietet es sich auch an, von „einfrieren“ zu sprechen. Dazu paßt dann auch der Begriff „Sonnenscheinpolitik“.
      Es gibt nur einen Ort an der Grenze, wo sich die Soldaten direkt gegenüberstehen. Die südkoreanischen Soldaten tragen dunkle Sonnenbrillen und die Nordkoreaner stehen schräg, wenden den Blick also zur Seite. Auch wenn die Wachen abgelöst werden, wird diese Blickvermeidungstaktik strikt eingehalten. Für mich ein Hinweis darauf, daß eine Veränderung mit einem Blick beginnen könnte. Auch das finde ich ermutigend im Hinblick aufs Filmemachen.
      (Susanne)

    • johanna 23:59 am 16.01.2013 Permalink

      Liebe Susanne, ich finde die Idee mit dem Stauen und Einfrieren (kalter Krieg, ja!) interessant – Strategien, um einen Stillstand zu erzeugen, der eigentlich von sich aus nicht da wäre. Den Lauf der Dinge kann man also vielleicht nicht anhalten, aber man kann die Geschwindigkeit einbremsen bzw. auch beschleunigen? Ich kenne das von Reisen. Ich habe in anderen Ländern klar gespürt, daß dort die „Zeit“ schneller oder langsamer lief, aber auch in meinem Leben stellt sich das Thema: Es gibt Phasen, da habe ich das Gefühl, nichts bewegt sich. Ich frage mich dann, was in meiner Umgebung staut und einfriert und ob ich selbst es bin, wenn es denn von sich aus eigentlich alles irgendwie fließen müßte. Doch was genau steuert die Geschwindigkeit? Du redest davon, daß der Blickkontakt fehlt… Ist es das, was diese Geschwindigkeit beschleunigt oder bremst?

    • Susanne 11:44 am 19.01.2013 Permalink

      Ich würde nicht soweit gehen zu behaupten, daß der vermiedene Blick die Ursache für den eingefrorenen Zustand ist. Aber er verhindert, daß die Parteien miteinander in Verhandlung treten. Ob sich das auch auf andere blockierte Zustände übertragen läßt, weiß ich nicht. Es ist doch ein sehr spezieller Zustand, wenn überhaupt kein Austausch mehr stattfindet, wie es an der koreanischen Grenze der Fall ist. Daß Kommunikation die Grundlage für eine Veränderung ist, scheint mir klar – das könnte man, wenn man wollte, auch auf Deine Beispiele übertragen: in einem „schnellen“ Land wird schneller, also mehr kommuniziert, in einer Phase des Stillstands fehlt der Austausch etc. Aber ich habe das Gefühl, wir verzetteln uns …

  • momentbilder 14:26 am 31.12.2012 Permalink | Antworten  

    2012 

    Es wechseln immer wieder drei Generationen. Eine findet den Gott, die zweite wölbt den engen Tempel über ihn und fesselt ihn so, und die dritte verarmt und holt Stein um Stein aus dem Gottesbau, um damit notdürftig kärgliche Hütten zu bauen. Und dann kommt eine, die den Gott wieder suchen muss … Jeder schafft die Welt neu mit seiner Geschichte; denn jeder ist die Welt.

    (R.M.Rilke, Florenzer Tagebuch)

     
  • Florian Geierstanger 12:24 am 02.10.2012 Permalink | Antworten  

    Ins Kino gehen, Notizen machen 

    Ich lese gerne den Filmblog von Girish Shambu. Nach einem kurzen Text folgt eine kommentierte Leseliste. Dann Kommentare der Leser des Blogs, viele sind Filmwissenschaftler, Filmkritiker, Filmemacher. Dass die Kommentare regelmäßig auf jeden der Texte folgen, hat bestimmt damit zu tun, dass der Autor seinen Lesern ganz direkt Fragen stellt.

    I’d like to ask cinephiles and critics: Do you take notes upon seeing each film? If so, what form do they take? And what function/purpose might they serve for you? I think it might be illuminating and fun to compare our individual — and sometimes unusual — approaches to this ordinary, everyday (but nevertheless valuable) task.

    Das Photo oben ist andere Praxis, Kinobesuche zu notieren. Links eine Portraitskizze des Regisseurs (auf der aufgeschlagenen Seite: Volker Koepp), so genau wie die Dauer des Publikumsgespräch es erlaubt. Rechts eine Standfotografie aus dem jeweiligen Film (hier Herr Zwilling und Frau Zuckermann). [Kinonotizbuch von Susanne Schranner, München / Berlin, 2010]

    (Florian)

     
    • Johanna 18:36 am 04.01.2013 Permalink

      Ja, wie sich ein Filmerlebnis notieren?! Die einprägsamste Art, um mich später …noch Jahre an einen Film zu erinnern war, wenn ich mit Freunden danach über den Film gesprochen habe. Es war dann etwas im Kopf „notiert“. Meine Notizversuche hingegen sind mir später immer sehr fremd erschienen… sie waren nie in Verbindung mit dem, was mir vom Film in Erinnerung geblieben war. Ich habe daher damit aufgehört… und hoffe auf mein Gedächtnis.

      Doch es könnte sein, das das Notieren selbst auch mir hilft, eine klarere Erinnerung zu bilden …

      Aber ich erinnere mich an einen Film ganz anders, wenn ich ihn eine Stunde, einen Tag, eine Woche vorher gesehen habe… sein Echo macht mitunter ganz erstaunliche Sachen… und wandelt den Film von einen in einen anderen… da bin ich froh, nichts sofort festgehalten zu haben und ihm diese Freiheit zu lassen…

  • momentbilder 12:15 am 30.09.2012 Permalink | Antworten  

    Wandlandschaften 

    Capture d’écran 2013-01-02 à 11.26.34(jOhanna)
     
  • momentbilder 12:23 am 14.08.2012 Permalink | Antworten  

    … den Blick nach außen richten 

    Eitelkeit  …aus Beschäftigung mit sich selbst.

    Eitelkeit produziert angenehme ungefährliche Mitmenschen – sie sind immer nur mit sich beschäftigt, merken es manchmal gar nicht, selbst ihre Aggression werden sie nur gegen sich selbst richten. Die Wut z.B. ist häßlich und unförmig, aber die Wut ist auch: uneitel, weil sie nicht nachdenkt, wie sie wirkt und was sie anstellt. Aber auch Neugierde ist uneitel, oder Freude an einer Sache. Immer wenn es um etwas außen geht, hat man die Eitelkeit überwunden? Es lebe die Wut!

    … das Kreisen um mich, sei es während ich über die Straße gehe, mich mit jemanden unterhalte oder gar während ich einen Film mache… Auch ein Schauspieler kann auf zwei Weisen spielen: um sich selbst darzustellen, oder eine andere Person, ein anderes Leben. Doch kann man das so trennen? Nein, aber es ist eine Frage der Gewichtung. Ein populärer Psychologe sagt neuerdings, die ganze Gesellschaft sei an einem Narzissmus erkrankt – der habe seine Wurzeln genau im Gegenteil: nämlich darin, dass jeder sein duch den allgemein herrschenden narzistischen Umgang angeknackstes Ego verteidigt, wie ein sehr fragiles Gut und so nie über sich selbst hinausblicken kann, außer, um sich zu bestätigen, zu spiegeln.

    … Kunst ist Ausdruck von irgendeiner Größe. Jeder sieht ja hinter großen Werken „große“ Leute… Aber diese Größe kommt  ü b e r  eine Person zum Ausdruck, muß nicht unbedingt  a u s  ihr selbst kommen. Ein Künstler kann „Größe“ um sich herum bündeln. Wenn er das kann, spricht das auch für seine eigene Größe. Doch was ist, wenn er sie nirgendwo findet? Mekas spricht davon, daß eine wichtige Erkenntnis für ihn war, den Dingen freien Lauf zu lassen, ihnen nicht im Weg zu stehen… Gibt es dann noch so etwas wie Entscheidungen?

    … eine der großen Sünden ist sie in der christlichen Philosophie, weil die Eitelkeit den Menschen von Gott ablenke. Es kommt vor, dass ich in meiner Arbeit etwas finde, das ich zerstören willm weil es mich widerlegt, weil es da ist, ohne daß ich es wollte: Es ärgert mich. Ich versuche es zu portionieren, kontrollieren, es schrumpft sofort zusammen und ich nehme es bedenkenlos heraus. Es geht hier nicht mehr um mich… Medium sein, „dienen“? Ein Trost: Wenn man sich zu etwas wirklich hingezogen fühlt, macht es gar keinen Sinn, zwischen Medium und Inhalt zu trennen.

    … einen Film produktionstechnisch vorbereiten: Ich muß mich in alle Richtungen rechtfertigen, warum gerade dieses Thema… warum gerade ich.. und sicher bin eh was ich tu, denn ich stehe darüber… und die Schwachstellen habe ich alle schon geflickt… Und plötzlich bemerke ich: Irgendetwas fördert meine Besorgtheit um mich… und meinem tadellosen Auftreten, das entscheidet, ob ich diesen Film machen werde… Am Ende geht es nur noch darum, wie ich aufgetreten bin, wie jemand, der ein Abendkostüm mieten geht. – Sicher, es ist ein strategischer Auftritt, mehr nicht. Doch einen Film vorbereiten, kommt mir manchmal vor, wie eine Schulung zur Eitelkeit.

    …ich habe einen Film gesehen, den ich „peinlich“ fand. Was ist passiert? Im Peinlichen reißt die Oberfläche bzw. wird als Oberfläche deutlich. Es ist vielleicht weniger der Regisseur betroffen, als der Zuschauer: Auf einmal wird ihm die Figur/ die Geschichte unangenehm, „schmerzhaft“. Auf was er sich eingestellt hat – er durch seine Erwartung irgendwie mitgestaltet – bricht plötzlich zusammen. Es stellt sich als falsch, oder künstlich, als Fassade, gar als mißraten heraus. Es will etwas sein, was es nicht sein kann. Auch wenn der Zuschauer es sofort auf den Regisseur schiebt, peinlich heißt immer: Ich bin als Zuschauer betroffen… Ich könnte ja auch darüber lachen. Es ist jedoch wie eine misslungene Verabredung. Ich fühle mich irgendwo hingeschickt und merke plötzlich, dass mich etwas falsch geschickt hat oder ich es falsch verstanden habe. Ich stehe allein da, und begegne stattdessen mir selbst – wie ich mir gar nicht begegnen will. Ist das auch gekränkte Eitelkeit?

    (jOhanna)

     
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